Donnerstag, 17. Dezember 2009

The Dresden Dolls - Yes, Virginia (21. April 2006) [Top 50]

DresdenDollsDie Dresden Dolls hielt ich ursprünglich - bevor ich auch nur ein Lied von ihnen kannte - für eine Punkband. So ein "Dolls" am Ende ist ja immer gefährlich, und dazu noch eine deutsche Stadt im Bandnamen... muss Punk sein! Daher ging das erste Album auch spurlos an mir vorbei. Das zweite dann nicht mehr. Ging ja kaum. "Sing" war eine so wundervolle Popballade, die sogar auf Klingelton-MTViva rauf und runter lief. Ein kurzes Reinhören ins Album "Yes, Virginia" bestätigte: Die machen keinen Punk. Und irgendwie aber doch: Amanda Palmer und Brian Viglione nennen ihre Musik "Brechtsches Punk Cabaret". Kann man machen, muss man aber nicht. Amanda Palmer hatte wohl Angst, in die Gothic-Schiene reinzugeraten.

Auf jeden Fall ist es für mich noch ein absolutes Muss, entweder die momentan auf unbestimmte Zeit pausierenden Dresden Dolls oder Amanda Palmer einmal live zu sehen - oder am besten beide. Es gibt Abertausende von youtube-Livemitschnitten von Hunderten von Coverversionen, und (fast) jede einzelne ist großartig.

Voltaire - Heute ist jeder Tag (17. März 2006) [Top 50]

VoltaireEs war irgendwann im Herbst 2004, vermutlich so Anfang November. Überall in der Stadt hingen kleine DinA4-Plakate, die ein Konzert der völlig unbekannten Band Voltaire im Nachtcafé ankündigten. Da ich damals für kiel4kiel.de schrieb, dachte ich, ich schau mir das mal an - kostet ja für einen Schreiberling nichts. Für die "Normalsterblichen" bedeutete dies acht Euro Eintritt, und es waren nicht wenige, die sich offenbar von den Plakaten anlocken ließen, am Eingang aber dann doch Kehrt machten. Für eine Band, die man mal gar nicht kennt (myspace war damals noch nicht so geläufig), zahlt man eben als Pärchen nicht mal so 16 Euro. Auch das für Kiel untypische milde Wetter hatte sicherlich seinen Anteil dran, dass viele wieder gingen und das Nachtcafé leider nicht so voll wurde.

Was Voltaire uns dann aber boten, war vom Allerfeinsten. Irgendwo zwischen Muse und Radiohead, nur halt mit deutschen Texten. Zau-ber-haft! Ich hatte das damals so viel schöner beschrieben für kiel4kiel.de, da war das Konzert aber noch frischer und ich noch euphorischer. Diese Rezension kam übrigens auch bei der Band gut an: Als Voltaire ein Jahr später - diesmal zumindest schon mit der großartigen "Flut"-EP im Gepäck - erneut ins Nachtcafé kamen, trudelten bei kiel4kiel.de wie so üblich auch die Presseinfos zu der Band ein. Ein Großteil meiner Konzertkritik fand sich da wieder, das fand ich ganz wundervoll damals. Ebenso wundervoll auch die Mail vom Vater des Drummers, die ich bekam. In dieser schrieb er mir, wie er sich freuen würde, dass die Musik Leute begeistern kann und wie sehr er hofft, dass sein Sohn den Durchbruch schaffen würde.

Nunja, von der Musik leben können Voltaire sicherlich nicht. Aber sie haben zurecht wohlwollende Kritiken bekommen zu ihren beiden bisherigen Alben und sind zumindest keine Unbekannten mehr. Acht Euro würden heute sicherlich viele zahlen.

Malajube - Trompe L'Oeil (Februar 2006) [Top 50]

MalajubeBlame Canada, blame Canada... Malajube sind die ersten seit "Joe le taxi" von Vanessa "Sexy Zahnlücke" Paradis, die mich trotz französischer Texte in den Bann ziehen konnten. Und die ersten seit "Ca plane pour moi", bei denen es an der Musik lag. So gut, dass ich mich sogar drauf einließ, in Berlin ein Interview mit denen zu führen. Ich hatte zufällig eh gerade wegen u.a. eines Bright Eyes- und eines Virginia Jetzt!-Konzerts und natürlich wegen Knut im März 2007 eine Reise in die Hauptstadt geplant, von daher passte das also gut rein. Am frühen Freitagabend angekommen, dann aufs Malajube-Konzert und viel zu viel getrunken. Am Samstag dann mit Kater hin zu den heiligen Hallen von unser aller Berliner Lieblingslabel "City Slang". Auf dem Weg dorthin fiel mir dann ein: Was, wenn die überhaupt nicht englisch sprechen? Denn Französisch war nun nicht gerade mein Paradefach in der Schule gewesen... Ich hatte Glück: Malajube, zumindest der Bassist, den ich interviewte, konnte ganz gut englisch. Auf jeden Fall besser als ich. Das Interview geht als mein schlechtestes für immer in die Geschichte ein, schlimmer kann's nicht werden. Aber hej, dafür sah ich zwei Tage später Knut, den Uhl und den Conor - alle am selben Tag. Hammer!

Und ganz wichtig: Dieses Negativerlebnis hatte keinen Einfluss auf meine Beziehung zu Malajube. Zwei weitere Male durfte ich die Band bislang sehen, und beide Male konnte sie mich vollends überzeugen.

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