Donnerstag, 10. Dezember 2009

Bright Eyes - Lifted or The Story Is In The Soil, Keep Your Ear To The Ground (13. August 2002) [Top 50]

BrightEyesAch herrje: Auch zu Bright Eyes könnte ich eine Menge erzählen. Meine damalige Freundin fand diese Musik ganz groß, ich selbst versuchte mich noch darin, dies gutzufinden. Im selben Jahr erschien auch ein rockiges Album von Sänger Conor Oberst mit der kurzlebigen Band Desaparecidos, und dies gefiel mir zu der Zeit viel besser - allein schon, weil die Visions schrieb, es sei das "Pinkerton" des neuen Jahrtausends. Bei Bright Eyes startete ich vielleicht einfach falsch mit der "Fevers & Mirrors", die noch äußerst zerbrechlich war und wo Conor auch einfach mal einen Song mittendrin unterbrach, wenn er keinen Bock mehr hatte.

"Lifted ..." ging daher irgendwie an mir vorbei, zumal der Einstieg in das Album etwas sehr lo-fi für mich war. Anfang 2005 aber kam dann mit "I'm Wide Awake It's Morning" das nächste, viel zugänglichere Album. Unterstützt von der im kettcar-Forum gegründeten "Conor-Oberst-Jugend Wanne-Eickel" und besonders dem ganzen Hype drumrum gab ich auch der "Lifted ..." noch eine Chance, die das Album längst zu nutzen wusste. Sehr zerbrechliche Lieder, und dann halt diese absolut passende Stimme von Conor Oberst. L.Y.B.E.

Live hab ich ihn im März 2007 in Berlin gesehen. Fand ich im Grunde leider gar nicht so toll.

Ben Kweller - Sha Sha (5. März 2002) [Top 50]

Ben Kweller2002 war ohne Frage ein gutes Jahr. Im Herbst hatte ich mein Vordiplom in Mathe endlich gemacht, wenngleich alle drei Prüfungen chaotisch abliefen: In der ersten (der schwierigsten, für die ich am meisten gelernt hatte) klingelte ausgerechnet während eines kurzen Blackouts meinerseits das Telefon. Der Professor sagte "Machen Sie mal weiter" und ging ans Telefon. Der Beisitzer hob beruhigend die Hand, und als der Prof wiederkam, sagte er, ich hätte die Aufgabe perfekt gelöst. Leider kam später noch ein Gebiet (partielle Differentiation), von dem ich dachte, es würde nicht geprüft werden - das zerstörte meine Note. Die zweite Prüfung (die leichteste, für die ich kaum gelernt hatte) begann mit einem als Witz gemeinten Satz des Beisitzers, der sich kurz zuvor das Protokoll der ersten Prüfung durchgelesen hatte: "Wollen Sie uns nicht etwas über partielle Differentiation erzählen?" Danach war ich so weg, dass ich nicht einmal mehr meinen Namen gewusst hätte. Glücklicherweise hatte ich bei dem Prof einen Stein im Brett. Die dritte Prüfung war dann früh am Morgen und eher eine nette Kaffeerunde unter Männern. Vordiplom mit 2.7 - besser als nix.

Achja: Was das ganze mit Ben Kweller zu tun hat? Nach jeder Prüfung drehte ich, sobald ich nach Hause kam, die Anlage auf und spielte eben dieses "Sha Sha". Von vorne bis hinten. In voller Lautstärke und inbrünstig mitsingend. Ben Kweller schaffte mit "Sha Sha" etwas, das Weezer in den Monaten zuvor zweimal - mit dem grünen Album und "Maladroit" - verbockten: An das 1994er Album von Rivers Cuomo und Co. anzuknüpfen. Ben Kweller sah ich im letzten Dezember live im Knust und es war großartig - obwohl der Gute mittlerweile auf miefigen Country umgestiegen ist.

Damien Rice - O (1. Februar 2002) [Top 50]

DamienRiceHachja, der Damien. Bei ihm brauchte ich recht lange, im Grunde sogar bis zum Livekonzert im März 2007, bis ich seine beiden Alben endgültig ins Herz schloss. Klar, "The Blower's Daughter" kennt dank des Films "Closer" fast jeder, aber ausgerechnet zu diesem Lied gab es ein ganz ganz wundervolles Video bei youTube damals mit Filmausschnitten aus "Batman hält die Welt in Atem" - insbesondere die großartige Szene mit dem explodierenden Hai. Leider gibt es das Video nicht mehr, und leider ist auch die anbetungswürdige Lisa Hannigan nicht mehr an Damiens Seite. Sein drittes Album nach "O" und "9" erscheint wohl im nächsten Jahr, auf Island wurden die neuen Songs offenbar vor kleiner Live-Audienz bereits aufgenommen. Bin mal gespannt, ob das Album dann wieder einen Titel aus nur einem Zeichen erhält...

New End Original - Thriller (2. Oktober 2001) [Top 50]

NewEndOriginalEmo-Supergroup Nummmer 2 waren New End Original um ehemalige Mitglieder der Bands Far und Texas Is The Reason, die sich jeweils vor der Jahrtausendwende trennten und mittlerweile beide auch reformierten. What the Heck...

Aber Jonah Matranga, Sänger von Far, New End Original, seinem Soloprojekt Onelinedrawing sowie der Band Gratitude, gilt eindeutig als eines meiner größten Idole. Dreimal innerhalb der letzten zwei Jahre spielte er wundervolle Solokonzerte im weltruf, dort kamen auch Klassiker seiner alten Bands nicht zu kurz. New End Original - übrigens nicht nur ein Anagramm von Onelinedrawing, sondern auch für die offiziellen Abkürzungen "NEO" und "OLD" ein sehr bedachter Bandname - veröffentlichten mit "Thriller" das wohl beste Album dieser Ära. Und auch für Jonah Matranga wird dieses einzige NEO-Album, zusammen mit "Water & Solutions" von Far, auf immer unerreicht bleiben. Pianoballaden, epische Siebenminütiger, furztrockene Punksongs und beinahe radiotaugliche Rocksongs wechselten sich hier ab.

Rival Schools - United By Fate (28. August 2001) [Top 50]

RivalSchools2001 war das Jahr, in dem Emo endgültig zum Hype und zumindest in coolen Szenekreisen längst zum Schimpfwort mutierte. Und das Jahr, indem gleich zwei "Emo-Supergroups" entstanden - vollgepackt mit Leuten, die ihrer Zeit in den Neunzigern noch voraus waren und sich nun zusammentaten, um großes Geld zu machen. Ironischerweise waren sie diesmal aber ein wenig zu spät dran...

Kopf hinter Rival Schools war Walter Schreifels, der früher Frontmann der wundervollen Hardcore-Bands Gorilla Biscuits und Quicksand war. "United By Fate" sollte das einzige Album der Band bleiben, Schreifels versuchte es später mit noch gemächlicherer Rockmusik und Soloprojekten, wohnt mittlerweile in Berlin und tourt mit Olli Schulz. Achja: Rival Schools hatte er dann im letzten Jahr doch noch einmal wieder zusammengeflickt, und so konnte ich die Band dann doch noch einmal in Hamburg live erleben. War super, die zwei bis drei neuen Stücke aber erwartungsgemäß Schrott...

Dashboard Confessional - The Places You Have Come To Fear The Most (20. März 2001) [Top 50]

DashboardDamals da, im ehrfüchtigen deutschen Weezer-Forum, gab es eine brasilianische Internetradio-Moderatorin namens Xana. Und wir waren alle verschossen - alle Jungs, alle Mädels. Glaub ich. Diese Xana erzählte auf jeden Fall eines Tages von einer Emo-Band, die eigentlich eher ein Ein-Mann-Projekt sei. Emo mit Akustikgitarre. Kann das gutgehen?

Bei Dashboard Confessional ging es gut - auch wenn es bereits bei "The Places You Have Come To Fear The Most" bereits eine Band um Chris Carabba gab. 2003 durften Dashboard Confessional ein von lauter lauten Emo-Kids unterstütztes MTV Unplugged aufnehmen, wenig später folgte mit "Hands Down" der bislang größte Hit und das Titellied für die ProSieben-Serie "18 - Allein unter Mädchen". Die Band ist auch immer noch aktiv und vermutlich erfolgreicher als je zuvor. Leider hat Chris Carabba offenbar sein Talent mittlerweile verloren, denn die neueren Sachen sind - wie bei so vielen Künstlern - absolut bedeutungsloser Radiopop. Schade drum, aber immerhin hab ich ihn vor zwei Jahren noch im Funkhaus Wittland ein Akustikset spielen sehen - und das war durchaus super. Auch deutsche Indie-Kids und -Saschas können laut mitsingen!

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Zuletzt aktualisiert: 3. Mär, 21:19

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