Mittwoch, 2. Juni 2010

Button-Börnie (Immergut 2010 – Teil 2) [Cappui]

Wo waren wir noch gleich stehengeblieben? Achja: Die Zelte sind aufgebaut, der Regen abgeebbt und das kühle Bier zum Marsch auf das Festivalgelände geöffnet. So viele Aktivitäten in einem Passivsatz. Auf dem Weg müssen Offi und ich knifflige Quizfragen beantworten, die uns vom Wegesrand gestellt werden. Die Abkürzung für eine Party im Altersheim? Richtig: Sen.Feier. Und endlich wissen wir „Plön ist schön“ und andere Kalauer Tims endgültig zu schätzen.

Die bange Frage, ob das Abholen der Festivalbänzel wie im Vorjahr gefühlte Ewigkeiten dauern würde, beantwortet sich in dem Moment, in dem wir am leeren Bänzelstand erst einmal vorbei laufen. Während wir darauf warten, dass auch Tine ihr Wegbier endlich geleert hat und bevor wir ihr dabei unterstützend unter die Arme greifen (wie selbstlos!), fallen uns die Plakate für das Appletreegarden Festival ins Auge. Kann man ja mal drüber nachdenken, zumal der Eintritt nur halb so viel kostet wie der fürs Immergut.

Sascha-auf-ImmergutAuf dem Festivalgelände dann erst einmal das obligatorische Torwandschießen. Nie zuvor hatte es für mich gereicht, mich direkt für das samstägliche Fußballturnier zu qualifizieren. Und diesmal: Ein Schuss, ein Treffer. Leider geht es so nicht weiter, so dass es bei diesem einen Tor bleibt und ich letztlich kein Losglück habe. Ein zweiter Treffer hätte definitiv gereicht, denn dieser St.Pauli-Mokel, der vor mir dran war, traf auch nur einmal und stand am nächsten Tag in der Fanmannschaft. Aber dazu kommen wir später.

Mittlerweile spielen bereits Everything Everything auf der nun Waldbühne betitelten Hauptbühne. Gefällt mir sehr gut und erinnert mich ein bisschen an Phoenix, die ja möglicherweise mit einem ihrer Lieder sogar Namensgeber für die Band gewesen sein könnten – denke ich mir so im Stillen. Kurz darauf wechseln wir zur neu geschaffenen dritten Bühne, die sich in einem kleinen Zelt befindet und damit nur wenigen Menschen die Sicht auf die Künstler ermöglicht. Pfui! James Yuill, der mir „aus der Konserve“ eigentlich recht gut gefällt, macht dort ziemlich viel Elektro-Radau. Immerhin können wir zu der Musik einige Klassiker der 80er Jahre anstimmen, das hat ja auch etwas für sich. Durch unsere gute Laune ziehen wir aber natürlich schnell mal nerviges Gesocks an, in diesem Falle den vermutlich volltrunkenen „Button-Börnie“. Mit unzähligen Buttons – aber nur drei verschiedenen Motiven – gepflastert stößt dieser Mensch mit vielen ihm wildfremden Menschen sowohl an als auch zusammen. Dass wir den Kerl, der uns am Freitag noch etliche Male über den Weg läuft, am zweiten Festivaltag gar nicht mehr zu Gesicht bekommen werden, sollte nicht weiter verwundern.

The-Go-TeamWeiter mit der Musik: Vierkanttretlager im Zelt gefallen mir ganz gut, als Schleswig-Holsteiner muss man ja auch zusammenhalten. Als Official Secret Act auf der Waldbühne entpuppt sich die Band Official Secrets Act. Verrückte Welt! Offi wartet die ganze Zeit auf deren großen Hit und der kommt natürlich irgendwann ganz zum Schluss. Schlecht ist die Musik zwar nicht, aber schon irgendwie eintönig auf Dauer. Dann geht’s wieder zurück ins Zelt, wo We Were Promised Jetpacks schnell klarstellen, dass es ein Fehler war, sie nicht auf die große Bühne zu stellen. Das Zelt ist sehr gut gefüllt und besonders zu „Quiet Little Voices“ wird auch gut mitgesungen und -gefeiert. Dann aber ist es endlich Zeit für das unumstrittene Highlight des Immergut, auch wenn Offi da anderer Meinung ist. Soviel zum Thema unumstritten. The Go! Team machen mächtig Radau auf der Waldbühne, spielen alle Hits und einige neue Stücke. Tims Ankündigung im Vorfeld, die Band sei live sehr krachig, kann ich auf jeden Fall nicht unterschreiben. Sicherlich stehen die Gitarren mehr im Vordergrund als auf Platte, aber das hat schon noch alles Hand und Fuß. Ein sehr toller Auftritt, die Band kann man sich gerne noch einmal anschauen.

Bereits früh verlassen wir am Freitag das Festivalgelände, denn mit Bonaparte und Turbostaat wartet das Immergut mit eher ungelungenen Headlinern auf. Fröstelnd im eigenen Zelt fühle ich mich auch bestätigt, denn das klingt alles andere als überzeugend, was man von diesen Bands aus der Ferne aufschnappt. Besser wird es die Nacht über auf der Party aber offenbar auch nicht mehr, denn irgendwann wird tatsächlich „Paradies“ von den Toten Hosen angespielt. Dass Campino höchstpersönlich in Neustrelitz zu Gast ist und dabei Bonbons verteilt, scheint aber wirklich nur ein schlecht gestreutes Gerücht zu sein.

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