Mittwoch, 9. Juni 2010

Echt Panik (Immergutrocken 2010 – Teil 3) [Cappui]

Ist das Immergut mittlerweile zu einer Eintagsfliege verkommen? Oder kann sich Sascha einfach nicht mehr an die Geschehnisse des zweiten Tags erinnern? Weit gefehlt – er hatte nur keinen Schnöf, weiterzuschreiben. Jetzt aber.

Also wie vielleicht bereits erwähnt, ist die erste Nacht wirklich eine saukalte Angelegenheit. Die Immergut-Homepage verkündet im Nachhinein sogar den ersten Bodenfrost der Festivalgeschichte, aber das halte ich dann doch für ein Gerücht. Es ist aber definitiv so kalt, dass ich bereits früh Schlafsack und Zelt verlasse, um spazieren zu gehen. Ja, hallo Logik. Aber draußen friere ich tatsächlich weniger, und im Grunde ist es auch gar nicht mehr so früh, schon nach sechs Uhr. Das sehen auch andere Camper auf dem anderen Ende des Zeltplatzes ähnlich: „Aufstehen, Du Muschipenis“, glaube ich zu hören, als ich an einem dieser gehypeten Zwei-Sekunden-Aufbau-Zelte vorbeigehe. Oh my God, it's spreading!

Nach kurzem Frischmachen – die Duschen auf dem Immergut sind tatsächlich unschlagbar – wärmt die Sonne auch schon unsere Gemüter, und auch auf dem Zeltplatz herrscht schon reges Treiben. Zeit also für ein bisschen Spaß: „Offi, weißt du, was ich mich schon die ganze Zeit frage?“ - „Nee, was denn?“ - „Wo sind all die Indianer hin? Wann verlor das große Ziel den Sinn? So wie Chingachgook für das Gute steh'n, als letzter Mohikaner unter Geiern nach dem Rechten seh'n.“ Wir singen inbrünstig das Lied von unser aller Lieblingsband Pur und erhalten Standing Ovations von allen, die gerade stehen und Sitting Ovations von allen, die sich auf den Schreck erst einmal hinsetzen müssen.

ImmergutSaschaKurz darauf beschließen Offi und ich, dann doch zum Fußballturnier zu gurken. Weil sich die Hooligans von Dynamo Berlin sowie deren Fans für die Fips-Asmussen-Kampfbahn in Neustrelitz angekündigt haben, findet das Immergutzocken in diesem Jahr in der Fips-Asmussen-Kampfbahn in Alt-Strelitz statt. Cleverer Schachzug. Der Busfahrer des Shuttlebusses wird bereits nach wenigen Sekunden zum Kult erklärt. „Genau so stellt man sich einen ostdeutschen Busfahrer vor“, meint Offi, und ergänzt dann: „Naja, einen westdeutschen auch.“ Es hat schon ein wenig Mannschaftsbus-Atmosphäre, wie wir dort in zweiter Reihe sitzend, mit Streuselschnecken und Bier im Rucksack auf weitere Mitfahrer warten.

Leider klappt es in diesem Jahr nicht mit dem Mitspielen. Kim Frank dreht lieber Musikvideos statt seine Runden auf dem Fußballplatz, so dass die Mannschaft Echt trotz nachträglichen Eintreffens von Tim in Teamkluft nicht antreten kann. Eine Spielgemeinschaft mit der Band „Ja, Panik“ unter dem Namen „Echt Panik“ kommt ebenfalls nicht zustande, weil diese lieber unter sich bleiben will, obwohl sie nur zu sechst sind. Wir hören ihnen aber gerne zu mit ihrem süßen österreichischen Dialekt. Fast so gerne wie den Kommentatoren, die Offi und ich insgeheim als große Idole haben. So viel Schwachsinn auf einem Haufen reden die, und außerdem bieten sie an, dass man sich gekaufte Cola bei ihnen gratis „veredeln“ lassen kann durch Doppelkorn oder Klaren. Wir entscheiden uns unabhängig voneinander jeweils für den Doppelkorn wegen mehr Alkohol... Außerdem genießen wir hier die rötende Sonne, die Spiele, bei denen „Ja, Panik“ so sehr Kloppe beziehen, als würden sie gegen Färinger spielen, und Toiletten mit Spülung im Vereinsheim. Genau so stellt man sich einen immerguten Samstagmittag vor.

Dennoch entscheiden wir uns, bereits den ersten Bus zurück zum Festivalgelände zu nehmen. Schließlich ist ja auch schon das eingepackte Bier alle und Offi noch ungeduscht.

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