Tomte - Hinter all diesen Fenstern (28. April 2003) [Top 50]
Über kettcar hab ich ja schon ausführlich geschrieben, und all die Lobhudeleien gelten genauso, wenn nicht sogar noch mehr für Thees Uhlmann und Tomte. Als sich mir kettcar erschloss und ich über deren Homepage auf das selbstgegründete Label "Grand Hotel van Cleef" aufmerksam wurde, dauerte es nur wenige Minuten, bis ich die ersten beiden Tomte-CDs bestellte. So ganz meins war es nicht, lediglich "Korn & Sprite" mochte ich. Das änderte sich aber wenige Monate später, als dann "Hinter all diesen Fenstern" erschien. Hymnen non-stop mit wundervoll tiefschürfenden Texten!Die schönste Anekdote im Rahmen eines Tomte-Konzerts ereignete sich für mich beim label-eigenen Festival namens "Fest van Cleef" in Großefehn. Ein befreundeter Fotograf und ich hatten beide einen Pass für den Fotograben und warteten schon ungeduldig darauf, dass die Band endlich anfangen würde - immerhin mussten wir noch nachts zurück nach Hamburg bzw. Kiel. Da bemerkte ich, dass mein Handy in meiner Kameratasche vibrierte, kam aber nicht mehr rechtzeitig dran. Ich las nur "Anruf von Thees Uhlmann" und sagte zum anderen Fotografen genervt, dass die Band gefällifst spielen und nicht telefonieren solle. Da klingelte das Handy erneut, wieder war es Thees. Diesmal ging ich dran: "Ey, ihr sollt mal bitte anfangen!" Thees, den ich jetzt hinten am Bühnenrand entdeckte, entgegnete: "Kannst du mal bitte ein Foto von mir machen, wie ich hier megawichtig auf der Bühne stehe und telefoniere?" Natürlich tat ich es (und natürlich wurde das Foto nix...). Das Getuschel in den ersten Reihen ("Ich glaube, der Fotograf telefoniert gerade mit Thees!!!!111") werde ich nienienie vergessen. Hach, was fühlte ich mich wichtig!
Tomte? Maximum global respect!
Cappui - 12. Dez, 21:12

So viel ich zu kettcar schreiben könnte, so wenig kann ich über die Band Ours berichten. Wieder einmal war die VISIONS dran schuld und eine Plattenrezension, die mit 11 von 12 Punkten endete. "Precious" - wie auch der fast ebenso begeisternde Vorgänger "Distorted Lullabies" - blieben aber absolute Geheimtipps. Aber immerhin ein so heißer Tipp, dass ein zeitig gelieferter Nachfolger von "Precious" die Band um Mastermind Jimmy Gnecco vielleicht zu Superstars hätte katapultieren können.
Ein Kommilitone von mir spielte mir irgendwann im Jahr 2000 ein bisschen was von ...But Alive vor. Ich achtete nicht groß drauf und fand es mit all meiner mir angeborenen Arroganz doof. Denn Björn hört eigentlich nur Altherrenrock (Van Morrison und Co.), von daher konnte ich ...But Alive gar nicht gutfinden und schaltete die Ohren vor Beginn des ersten Liedes schon auf Durchzug. Als Björn mich dann ein Jahr später darum bat, ihm die Gratis-EP der Nachfolgeband kettcar aus dem Internet runterzuladen, hab ich dies natürlich gerne getan, aber die Musik auch weiterhin ignoriert. Erst ein weiteres Jahr später, als die VISIONS einen Monat vor der Album-Veröffentlichung erstmals von dieser Band berichteten und diese in höchsten Tönen abfeierten, wurde ich hellhörig. Ohne auch nur ein Lied zu kennen, ging ich an diesem 28. Oktober 2002 zu Blitz Records und dort schnurstracks in der Indie-Abteilung zum Buchstaben "K". Zwei Exemplare des Albums hatten sie, und auch neben mir einen weiteren Interessenten: Ein Typ, mit dem ich fünfeinhalb Jahre zuvor Abi gemacht hatte, der einst großer Tocotronic-Fan war, aber den ich seit bestimmt zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte. In dem Moment wusste ich endgültig, dass ich das Richtige tat.





