Sonntag, 23. November 2008

Wenn Bands zu groß werden [Musik]

Gestern also mal wieder Tomte, zum mittlerweile achten Mal in diesem Jahr. Und auch wenn es blöd klingt: Rein musikalisch ist diese Band von Konzert zu Konzert besser geworden, wenn man mal die Uhl'sche Stimme ausklammert, die spätestens nach den Höhenflügen in "Es ist so, dass du fehlst" arg angegriffen klang. Nach 14 Konzerten in zweieinhalb Wochen aber irgendwie verständlich.

Was aber wieder einmal beängstigend in der Großen Freiheit war, war dieses Publikum. Dieser junge Herr direkt vor uns, der immer wieder versuchte, im Takt zu klatschen, aber besonders in den Übergängen zu erhobenen Fäusten und Fingern in solchen Taglines wie "Our Feet Are The Same" gründlich scheiterte. Er soll noch lustig dicke Backen gemacht haben, sagte meine Begleitung. Das konnte ich leider nicht so recht sehen, weil er halt direkt vor mir stand. Und dann dieser Mensch einige Meter (gefühlte Millimeter allerdings!) hinter uns, der bei "Heureka" in einer Lautstärke mitgrölte, als wäre er auf nem Onkelz-Konzert. Oder oder oder...

"Das Publikum kann sich eine Band ja leider nicht aussuchen." Eine Aussage, die allgemein nicht stimmt. Bei Tomte und auch bei kettcar ist es aber schon etwas anderes: Der Charterfolg, hauptsächlich bedingt durch geschlossene Albumkäufe "des Forums", resultiert jedes Mal wieder in diese seltsamen Freiheit-Konzerte. Und bei mir früher immer in diese Angst, die Bands und selbst ihre Musik deshalb zu verlieren und nicht mehr so sehr lieben zu können. Mittlerweile aber weiß ich, dass dies immer nur auf der Hype-Tour direkt nach Albumrelease so ist. In einigen Monaten ist dann alles wieder gut.

Deshalb gibt's auch in diesem Jahr noch maximal ein Tomte-Konzert für mich. Und natürlich das weihnachtliche Uhl-Konzert im Subrosa, traditionellerweile. Da fällt einem das Genießen sicherlich wieder leichter.
Daniela (Gast) - 24. Nov, 00:45

Es ist schon ein gemeines zweischneidiges Schwert ... da "entdeckt" man Musik für sich, kleine Bands, herrlich gemütliche Konzerte, kein Generve, kein Dauergedudel im Radio.
Und man wünscht sich, es würde immer so bleiben. Kleines Stammpublikum, kleines Plattenlabel, ab und an Konzerte beim WDR-Rockpalast o.ä.
Dann werden mehr Leute auf sie aufmerksam, die Plattenverkäufe steigen, die Konzerträume werden zu Hallen, das Gedudel im Radio fast unerträglich.

Eigentlich ja klasse, dass sich mal Qualität durchsetzt, und schön für die Jungs und/oder Mädels, dass sie mit dem, was sie lieben, mal richtiges Geld verdienen. Wenn da nicht diese Leute wären, die gerade mal die letzten Singleauskoppelungen kennen, welch Ignoranten ;-)
So tief drin möchte man ein Klugscheißer-Shirt tragen mit "ich hab die schon lange vor euch gehört" *ggg*

Aber ich denke mir, es gibt genügend Bands, bei denen ich so ein "erst bei Erfolg kennengelernt"-Interessent bin und daher ist Dein Rat schon der Beste: Einfach ausharren. Die Trittbrettfahrer/Charthopper kommen und gehen, die Fankultur bleibt.

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