Musik

Sonntag, 15. August 2010

Furkelpass - Labirintos EP [Musik]

LabirintosDer Volksmund sagt bekanntlich „Gut Ding will Weile haben“ – für Gelsenkirchener Fußballfans übrigens seit Jahrzehnten der Hoffnungsschimmer auf einen Meistertitel. Dass „gut Ding“ zwar Weile haben will, aber nicht unbedingt muss, beweisen uns nun zwei süddeutsche Musiker namens MC Halbzeitbier und DJ Restmülltonne. Von der Gründung des Duos Furkelpass bis zur Fertigstellung ihrer Debüt-EP „Labirintos“ vergingen gerade einmal acht Stunden, in denen sich die beiden Fußballprolls zudem augenscheinlich noch hoffnungslos besoffen und auch noch ein Video zum Track „The Ballad of Lothar M.“ zusammenschusterten. In Blogs, Internetforen und Facebook avancierten Furkelpass längst zum absoluten Geheimtipp, und dank des angesagten Hamburger Labels „Platz an der Sonne Records“ wird die „Labirintos“-EP in wenigen Stunden endlich allen Musikfans zur Verfügung gestellt.

Dass Fußball das Leben von MC Halbzeitbier und DJ Restmülltonne bestimmt, zeigt sich in jedem der sieben Stücke. Ob Diego Maradona, Jens Nowotny oder Franz Beckenbauer – allen ihren Göttern erweist das Duo mit relaxten bis stampfenden Beats und provokanten Lyrics ihre Ehre. „Come and touch me / Jens Nowotny“ – darauf muss man erst einmal kommen. Herzstück der ersten Veröffentlichung ist aber zweifelsohne das vorab übers Internet verbreitete „The Ballad of Lothar M.“: Die tragische „Geschichte einer verkorksten Beziehung“ (in diesem Fall ist das Desinteresse der Bundesligisten am Trainer Matthäus gemeint!) beginnt mit einem unvergessenen Loddar-Zitat und steigert sich im Laufe der drei Minuten zu einem Dancefloor-Monster, dem MC Halbzeitbier mit unverwechselbarer „Lothar Matthäus“-Skandierung den Stempel aufdrückt.

Ohne Frage: Furkelpass revolutionieren mit ihrer Debüt-EP die beiden Genres „Garage Elektrash“ und „Fussballtechno“ und setzen damit die Messlatte für die sicherlich bald nahende und kopierende Konkurrenz extrem hoch. Nie stehen die beiden Protagonisten im Abseits, dafür aber stets auf einem Aufstiegsplatz. Stellt sich nur noch eine Frage: Wer ist eigentlich dieser Furkel und was macht seine Pässe zu so etwas Besonderem?

Mittwoch, 28. Juli 2010

Seabear und das IPad [Musik]

Eins steht mal fest: In der Werbebranche sitzen offenbar eine Menge sehr geschmackssicherer Menschen, was Musik betrifft. Anders lässt es sich wohl kaum erklären, dass sich so manche LoFi-Indie-Songwriterperle als Hintergrundbeschallung in TV-Spots wiederfindet. So sehr es einen auch für den Künstler freut, wenn er durch die Nutzung seines Songs ein paar Monate lang seine Miete problemlos zahlen kann, so sehr läuft man als Musikfan allerdings auch Gefahr, dass man das Lied – und manchmal noch viel schlimmer: den Künstler – ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr ertragen kann. Dabei kommt es aber auch immer drauf an, wer denn bitteschön der Werbekunde ist.

Bestes Beispiel: Lisa Mitchells „Neopolitan Dreams“, welches im letzten Jahr erschreckenderweise für die deutsche Telekom Pate stehen musste. Nun ist Lisa Mitchell als Gewinnerin einer australischen Castingshow per se schon ein schwieriger Fall, aber damit konnte ich mich noch arrangieren. „Neopolitan Dreams“ hinterlässt aber seitdem einen faden Beigeschmack bei mir.



Der TV-Spot für NIKON-Digitalkameras hingegen benutzt das traumhaft schöne „Welcome Home“ von Radical Face. Hinter dem Bandnamen steckt mit Ben Cooper übrigens eine Hälfte des in Europa bekannteren Indielectro-Projekts Electric President. Das Lied werde ich auch weiterhin lieben können.



Ähnliches gilt auch für den Song „One, Two... One“ von Eric Elbogens Band „Say Hi (Yo Your Mom)“, welcher in der aktuellen Cadillac-Reklame läuft. Die Band kennt man hierzulande fast gar nicht, denn von den bislang sechs tollen Alben erschien in Europa nur ein einziges via Devilduck Records. Sehr schade.



Bei „You Always Make Me Smile“ von Kyle Andrews muss ich erst noch abwarten, ob mir der Song nicht vielleicht irgendwann aus dem Hals heraushängen wird. Unterschied zu den oben genannten Liedern ist hier aber schon einmal, dass ich weder den Sänger noch seinen Song vor der Werbung kannte.



Oftmals werden Lieder aber auch eigens für Werbespots „komponiert“: Als Grundlage wird einfach ein bereits existenter Song genommen und dieser an einigen wenigen Stellen verändert. Ich komme leider gerade nicht drauf, aber es existiert beispielsweise ein Song, der sowas von abgekupfert ist von Madonnas „Ray Of Light“. Ich dachte bislang, dass der Originalkünstler bei solchen offensichtlichen Kopien immerhin auch noch ein bisschen Geld bekommt. Aber wie ich vor wenigen Tagen gelesen hab, scheint dies nicht immer der Fall zu sein: Die isländische Indieband Seabear wunderte sich via Facebook sehr über die aktuelle IPad-Werbung: Im Hintergrund laufe doch zu Beginn eindeutig deren 2007er Song „I Sing I Swim“. Ich hörte schnell mal rein via Winamp und konnte den Unmut Seabears schon verstehen. Aber hört selbst: Hier die aktuelle IPad-Werbung:



Und hier das Video zu Seabears „I Sing I Swim“:



Verblüffenderweise scheint Apple nicht nur die Musik geklaut zu haben, denn Seabear präsentieren in ihrem Video sogar so etwas wie den Prototyp des IPad – nur, dass dieser sogar noch zusammenklappbar ist.

Montag, 7. Juni 2010

Reingehört: Far [Musik]

FarHachja, der Jonah Matranga. Wenn man mich nach den fünf wichtigsten, einflussreichsten Musikern für meinen Geschmack fragt, darf er einfach nicht fehlen. 2001 war es, als auch ich auf der hohen Emo-Welle surfte und das „Album des Monats“ in der Visions unbedingt konsumieren musste: „Thriller“ von New End Original war neben Thursdays „Full Collapse“ der endgültige Höhepunkt einer Szene, die nie eine eigene sein wollte und letztlich im Teenie-Screamo-Einheitsbrei unterging. New End Original galten dabei als „Supergroup“, denn sie bestand aus Mitgliedern der aufgelösten Bands Texas Is The Reason und Far. Beiden Bands näherte ich mich dann posthum an und war ebenfalls begeistert, insbesondere von „Water & Solutions“, dem vorerst letzten Werk Fars, der ersten Combo von Jonah Matranga.

Mittlerweile ist viel Wasser das Emo-Gesicht runtergeflossen, und da trauen sich die alten Hasen nun doch wieder aus ihren Löchern. Texas Is The Reason spielen zumindest wieder Liveshows, und Far haben mit „At Night We Live“ tatsächlich ein neues Album veröffentlicht – das erste seit rund zwölf Jahren. Die Vorfreude war groß, zumal Jonah Matranga nach der Auflösung der viel zu kurzlebigen New End Original nie von der Bildfläche verschwand. Denn der Sänger startete nicht nur mit der Band Gratitude einen ebenfalls kurzlebigen, schon beinahe indiepoppigen, aber letztlich erneut vergeblichen Versuch, Platten zu verkaufen. Nebenbei trat er auch immer wieder solo in Erscheinung – zunächst unter dem „New End Original“-Anagramm „Onelinedrawing“, später dann der Einfachheit halber unter eigenem Namen. Und er spielte vor allem dreimal binnen 19 Monaten im wundervollen weltruf in Kiel. Den Mann muss man einfach live erlebt haben, denn er singt mit einer solchen Inbrunst, einer solchen Intensität seine Lieder aus allen seinen musikalischen Stationen – und ungemein sympathisch, wenn auch sehr pathetisch, ist der Jonah auch noch.

Aber kommen wir nun endlich zur Antwort auf die Frage, was denn „At Night We Live“ taugt. Zunächst war ich natürlich äußerst euphorisiert, aber im Laufe der weiteren Hördurchgänge nutzt sich das Album leider schneller ab, als man es sich hätte wünschen können. Sicher, da haben wir mit der ersten Single „Deafening“ gleich einen Opener, der tatsächlich an alte Glanztaten anknüpft. Wütende Gitarren und vor allem die wundervoll wandlungsfähige Stimme Matrangas waren schon eh und je das Markenzeichen der schnelleren Songs aus seiner Feder. Aber schon ab dem zweiten Song dümpelt das Album böse vor sich hin: „If You Cared Enough“ und besonders das mit Handclaps angereicherte „Give Me A Reason“ erinnern eher an schlechte Lieder von Jimmy Eat World. „Burns“ und „Are You Sure?“ fehlt trotz klarem Uptempo irgendwie die Energie früherer Tage und klingen doch eher nach belanglosem Radiopop. Auch dem langsamen „When I Could See“ hätte mehr Intensität sehr gut getan, dann wäre der Song gar auf dem Deftones-Meisterwerk „White Pony“ nicht negativ aufgefallen. So bleiben Highlights leider Mangelware. Doch es gibt sie: „Fight Song #16,233,241“ ist zwar klischeebeladen ohne Ende mit Metal-Slogans, doch macht das Lied nicht nur Spaß, wenn man – wie das gesamte weltruf im Juli 2009 – selbst an den Grölstellen im Song mitwirken durfte. Und mit dem Titelsong sowie dem siebenminütigen „The Ghost That Kept On Haunting“ knüpft Jonah Matranga sogar an seine „New End Original“-Zeiten an.

So ist „At Night We Live“ sicherlich kein schlechtes Album, für einen musikalischen Meilenstein oder gar die Wiederbelebung eines toten Genres reicht es aber beileibe nicht. Natürlich schön, dass Far zurück sind - aber da höre ich dann doch lieber die alten Hits.

Sonntag, 23. November 2008

Wenn Bands zu groß werden [Musik]

Gestern also mal wieder Tomte, zum mittlerweile achten Mal in diesem Jahr. Und auch wenn es blöd klingt: Rein musikalisch ist diese Band von Konzert zu Konzert besser geworden, wenn man mal die Uhl'sche Stimme ausklammert, die spätestens nach den Höhenflügen in "Es ist so, dass du fehlst" arg angegriffen klang. Nach 14 Konzerten in zweieinhalb Wochen aber irgendwie verständlich.

Was aber wieder einmal beängstigend in der Großen Freiheit war, war dieses Publikum. Dieser junge Herr direkt vor uns, der immer wieder versuchte, im Takt zu klatschen, aber besonders in den Übergängen zu erhobenen Fäusten und Fingern in solchen Taglines wie "Our Feet Are The Same" gründlich scheiterte. Er soll noch lustig dicke Backen gemacht haben, sagte meine Begleitung. Das konnte ich leider nicht so recht sehen, weil er halt direkt vor mir stand. Und dann dieser Mensch einige Meter (gefühlte Millimeter allerdings!) hinter uns, der bei "Heureka" in einer Lautstärke mitgrölte, als wäre er auf nem Onkelz-Konzert. Oder oder oder...

"Das Publikum kann sich eine Band ja leider nicht aussuchen." Eine Aussage, die allgemein nicht stimmt. Bei Tomte und auch bei kettcar ist es aber schon etwas anderes: Der Charterfolg, hauptsächlich bedingt durch geschlossene Albumkäufe "des Forums", resultiert jedes Mal wieder in diese seltsamen Freiheit-Konzerte. Und bei mir früher immer in diese Angst, die Bands und selbst ihre Musik deshalb zu verlieren und nicht mehr so sehr lieben zu können. Mittlerweile aber weiß ich, dass dies immer nur auf der Hype-Tour direkt nach Albumrelease so ist. In einigen Monaten ist dann alles wieder gut.

Deshalb gibt's auch in diesem Jahr noch maximal ein Tomte-Konzert für mich. Und natürlich das weihnachtliche Uhl-Konzert im Subrosa, traditionellerweile. Da fällt einem das Genießen sicherlich wieder leichter.

Montag, 21. April 2008

Get Well Soon live @ Mandarin Kasino Hamburg (17.04.2008) [Musik]

Nach schier endlosen Verzögerungen erblickte das Debütalbum von KONSTANTIN GROPPERS Band GET WELL SOON namens "Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon." im Januar diesen Jahres endlich das Licht der Musikwelt. Ich war von diesem wundervollen Stück Indiefolk gleich wie verzaubert, gab dem Album sechs Sterne mit dem Versprechen, nach einem Live-Konzert vielleicht sogar nachträglich die Höchstpunktzahl aus dem Hut zu ziehen. Dementsprechend hibbelig bin ich auch schon auf der Fahrt nach Hamburg.

Im altehrwürdigen Mandarin Kasino, dem früheren Mojo-Club, findet das nördlichste Konzert der "Rest Now"-Tour statt, und wie schon auf den vorherigen Tourstops ist der Club mehr als nur gut gefüllt - er ist proppevoll! So schäbig das Ambiente auch von außen wirkt, so schön ist das Mandarin Kasino dafür von innen: Eine recht hohe Bühne mit insgesamt 360 orange/rot-farbenen Glühbirnen im Hintergrund scheinen genau das richtige Ambiente für den 25-jährigen Wahl-Berliner zu sein, denn genau so "abgehoben" wie sein heutiger Arbeitsplatz wirkt sein ambitioniertes Debüt.

Über den Support, den mittlerweile ebenfalls in Berlin lebenden Iren KEN BURKE, muss man nicht viele Worte verlieren. Seine kleinen Songs erinnern beizeiten an CHRIS CARABBA von DASHBOARD CONFESSIONAL nach dem einen oder anderen Bier zuviel, verfehlen aber gerade deshalb ihre Wirkung nicht: Zollen ihm die rund 500 Zuschauer zu Beginn noch keinerlei Aufmerksamkeit, sind sie nach vier bis fünf Liedern plötzlich ganz Ohr. Dass BURKE keine Beifallsstürme entgegenbrausen, liegt weniger an ihm denn an den sehr dünnen Plastikbechern, in denen das Mandarin Kasino die Getränke abfüllt und die sich zwecks Applaudieren einfach nirgends zwischen zwei Körperteile einklemmen lassen wollen. Doch der Ire merkt auch von alleine, dass er viele Sympathien an diesem Abend gewinnt und beendet sein Set auch noch mit seinem besten Song: 'Magical' widmet er dabei seiner im Sommer zu erwartenden Tochter. Irgendwie nett.

Doch so sehr KEN BURKE auch zu gefallen weiß, so weit bleibt er dennoch hinter GET WELL SOON zurück: Die siebenköpfige Band betritt zehn Minuten später zu einem äußerst seltsamen Intro die Bühne und beginnt dann auch gleich mit dem Präludium des Albums. Erst beinahe geflüstert, im Songverlauf dann immer fordender und energetischer singt Frontmann und Mastermind KONSTANTIN GROPPER den Albumtitel ins Mikrofon. Schnell wird einem klar: GET WELL SOON ist live eine ganz andere Hausnummer und weiß durchaus zu rocken. Die ambitionierte Instrumentierung des Albums mit Bläsern und Streichern wird aber dafür keinesfalls geopfert: Trompeter SEBASTIAN BENKLER ist bei jedem Song mit dabei, GROPPERS Schwester VERENA weiß auf der Geige zu überzeugen - zudem übernimmt sie auch alle weiblichen Gesangsparts und wird dabei teilweise von BENKLER gedoppelt. Natürlich läuft man gerade als noch junge Band damit Gefahr, dass am Ende außer einem Soundbrei nicht mehr viel übrig bleibt, doch das Septett schafft es tatsächlich von der ersten Minute an, die versammelte Hamburgschaft mit offenen Mündern dastehen zu lassen.

Neben fast allen Songs von "Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon." - unter anderem ein live deutlich zickigeres und beinahe dancefloor-geeignetes 'If This Hat Is Missing I Have Gone Hunting' - werden auch einige Songs von zuvor in Eigenregie produzierten und vertriebenen EPs dargeboten. Diese bekommen einen eigenen kleinen Zwischenblock während des Konzerts, was aufgrund des leichten stilistischen Bruchs auch durchaus angebracht ist - live merkt man noch viel eher, wie die Songs des Albums eine Einheit bilden.

Während man im Publikum gerade erst jetzt wahrnimmt, dass KONSTANTIN GROPPER wider Erwarten gar nicht so introvertiert, menschenscheu und "abgehoben" ist, wie man es ob des Albums denken könnte, ist auch schon eine Stunde des Konzerts um. Die Band beendet das Set mit der aktuellen Single 'Witches! Witches! Rest Now In The Fire', in der sie auch live den zweifachen Taktwechsel im Song problemlos vollziehen, sowie mit dem live auf elektronische Schnickschnacks verzichtenden 'Ticktack! Goes My Automatic Heart'. Das Ende des Liedes singt GROPPER mehrere Meter vom Mikrofon entfernt - was für eine Stimme für einen 25-Jährigen! In der Zugabe gibt es mit 'Your Teenage F.B.I.' - einem Stück "übers Erwachsenwerden und über Akte X" - gar noch einen brandneuen Song und mit ROXETTES 'It Must Have Been Love' eine skurrile, aber Gänsehaut erzeugende Coverversion.

Insgesamt ganz großes Kino, 95 Minuten lang. Nur den siebten Stern, den bekommt das Album nun nicht, denn wenn GET WELL SOON es so aufgenommen hätten, wie sie es live spielen, wäre es noch deutlich intensiver gewesen.

Donnerstag, 27. März 2008

Immergute Vorfreude [Musik]

Hachja...

Mittwoch, 26. März 2008

[Grand Hotel van Cleef] mal wieder ganz viel text mit ganz wenig inhalt... [Musik]

Hallo Jungs, Mädels, Knurksel,

es wird mal wieder Zeit für ein Round-Up der neuesten Neuigkeiten aus vanCleef-Hausen. Der Zeitpunkt hierfür ist aber auch exzellent, denn es steht ja gleich eine ganze Menge an.

1. KETTCAR
Mittlerweile müsste es ganz Deutschland wissen, aber sicher ist sicher: Am 18. April erscheint endlich das dritte KETTCAR-Album "Sylt"! Es soll düsterere, nicht mehr so befindlichkeitsfixierte Texte geben, es soll rocken wie Hulle und sowieso und überhaupt. Sagen zumindest Leute, die das Album schon gehört haben, ich kann da ja nicht mitreden. Wohl aber, was die erste Single betrifft: Diese heißt "Graceland" und erscheint am kommenden Freitag (28.3.). Natürlich mit zwei B-Seiten, die es nicht auf "Sylt" geben wird. Anhören könnt ihr euch das ganze vermutlich fünfmal täglich auf eurem Lieblings-Radiosender, das Musikvideo zu "Graceland" findet ihr zudem auf www.myspace.com/kettcar. Und wehe, jetzt fühlt sich noch jemand dadurch an KORN erinnert...

Natürlich gibt's auch eine Tour zum Album, die KETTCAR allein eine Woche lang durch verschiedenste Hamburger Clubs führt. Krank ist das. KRANK! Aber man gönnt es ihnen ja. Danach geht's dann auch über Rostock bis nach Wien und halbwegs zurück bis Wiesbaden, größtenteils begleitet von den hervorragenden HERRENMAGAZIN und den labeleigenen OLA PODRIDA. Ich hoffe nur, die KETTCARIANER haben einen triftigen Grund, warum sie Kiel ausgespart haben auf der Tour...

2. TOMTE
Na holla! 2005 war KETTCAR-Jahr, 2006 war TOMTE-Jahr, 2007 war... öööh... LOCAS-Jahr. 2008 wird aber Super-GAU! Denn nicht nur KETTCAR, sondern auch TOMTE haben ein neues Album angekündigt. Zwei neue Songs präsentierte die Band bereits im Februar bei einem Benefiz-Gig im Hamburger Docks, und zumindest das zweite (das mit dem betrunken Lieder hören oder schreiben oder so...) hat mir sehr gefallen. Da ist die Freude groß, dass Thees scheinbar doch nicht nur Baby-Songs und Wiegenlieder schreibt und das Album dann in einer Limited Edition in einer vollgeschissenen Windel seiner Tochter anbietet. Wäre ja auch (a) unhygienisch, (b) gar nicht mal so limited und (c) eher was für DIE ÄRZTE. Haha... Wie auch immer: Das Album soll im Herbst wohl kommen, auf ausgewählten Sommerfestivals werden TOMTE sicherlich schon ein paar Kostproben neuer Songs geben, die dann wieder so Arbeitstitel wie "Herrschen" oder "RHCP" besitzen. Was'n Spaß!

3. OLLI SCHULZ & DER HUND MARIE
Bereits vor kurzem erschienen ist eine neue EP von OS&DHM. Diese heißt "Ausflug mit Razzia" und liefert uns vier Coverversionen von Klassikern der Hamburger Punkband RAZZIA. Dabei singt Olli zwei Songs, der Hund die anderen beiden. Erschienen ist das ganze (leider?) nur als Vinyl (Schallplatte, das was Mama und Papa früher hatten!) auf dem tollen Hamburger Indie-Label AUDIOLITH. Auf Tour ist der Olli übrigens auch gerade, allerdings ganz allein, ganz ohne Hund. In garantiert jeder unwichtigen Stadt außer Kiel - ganz sicher auch in eurer! Das Album soll dann auch irgendwann im Herbst erscheinen, übrigens. Bis dahin schonmal schön sparen üben!

4. HOME OF THE LAME
Auch von Felix Gebhard gibt es ein neues Album. "Sing What You Know" erschien bereits am 1. Februar, ist deutlich rockiger als die vorherigen Sachen und damit - wie alles in unserem Leben - Geschmackssache. Ich mag's. Toll auch das Video zu "Old Songs", besonders lustig auch die Fan-Arbeit zu "The Radio" - müsst ihr mal bei YouTube suchen. Großer Spaß!

5. SIR SIMON (BATTLE)
Simon Frontzek ist der neue fünfte Mann bei TOMTE, nachdem der gute Timo Bodenstein Anfang des Jahres ausgestiegen ist und seine Drumsticks an den Hund Marie weitergegeben hat. Simon Frontzek hat aber in erster Linie auch ein ganz ganz wunderbares Soloprojekt am Start, das auf den Namen SIR SIMON (früher SIR SIMON BATTLE) hört. Sein erstes Album heißt "Battle" und erscheint am 4. April via Strange Ways. Ein ganz tolles Werk, auch wenn es meiner Meinung nach ruhig noch ein bisschen pluckern könnte. Aber ich hab ja auch immer was zu meckern...

6. HYPEHYPEHYPE
Kommen wir jetzt wieder zu meiner Lieblingsrubrik: Musik, die Cappuccino hört und noch von anderen gehört werden sollte! Mein erster Tipp ist NIELS FREVERT, ehemals Frontmann der NATIONALGALERIE (also der Band, nech...), der bei Tapete Records gerade sein drittes Album "Du kannst mich an der Ecke rauslassen" veröffentlicht hat. Leider nur neun Lieder, aber besser neun unglaubliche, herzzerreißende, tolle Songs als fünfzehn normale. Da sind wir uns wohl einig! Sehr ruhige Musik allerdings, zum Tanzen nur bedingt geeignet. Beziehungsweise gar nicht.

Und mein zweiter Tipp: STERNBUSCHWEG. Die Berliner Band hat es nun, nach gefühlten 721 Milliarden Jahren, endlich geschafft, das erste Album zu veröffentlichen! Dieses hört auf den Namen "Mein Herz schlägt weiter jeden Tag" und ist toll-toll-TOLL! Also nein, es *wird* toll-toll-TOLL, denn es erscheint ja erst am kommenden Freitag. Wäre der Tag nicht eh schon wegen der KETTCAR-Single eingeherzt, hätte ich es für STERNBUSCHWEG gemacht. Vielleicht sogar noch größer und bunter. Und dann sind sie ab nächster Woche mit ihrem IndiePop auch in jeder unwichtigen Stadt Deutschlands auf Tour - ja sogar selbst in Kiel!

Sooooo... das war es dann auch schon wieder! Ich melde mich im Sommer wieder, behaltet bitte bis dahin euren guten Musikgeschmack!

Viele Grüße,
der Cappuccino aus Kiel

Donnerstag, 31. Januar 2008

Can you still feel the butterflies? [Musik]

Wenn eine Band fünf Alben hat und vorher ankündigt, von allen Alben etwas zu spielen, dann erwartet man Großes von Jimmy Eat World! Und Großes passierte: Sogar "Disintegration" von der 2005er EP wurde gespielt. Und mit "For Me This Is Heaven" ein toller "Clarity"-Song, der auf mehr hoffen ließ. Die neue Version von "Your House", gefolgt von "Hear You Me" - toll! Naja, "Se Middel" war zu erwarten, man gibt der Meute, was sie will.

Die Quoten-Tänzer waren nach "Se Middel" erneut an uns vorbei zum Bierstand gegangen, wie sie es zuvor schon nach "Sweetness" und "Pain" taten. Einhellige Meinung: "Die kommen gleich wieder!" Zu "No Sensitivity" oder zu "A Praise Chorus" oder zu "Lucky Denver Mint". Doch sie kamen nicht wieder. Weil Jimmy Eat World nicht wiederkamen. 75 Minuten und Schluss?!? Sorry, das geht mal gar nicht!

Keinen einzigen Song der "Static Prevails", mit "For Me This Is Heaven" und "Blister" nur zweimal "Clarity", dafür aber vier Songs - immerhin die besseren - von der "Futures" und fünf von dem aktuellen Bubblegumpop-Album. Es war noch unglaublich viel Material vorhanden - warum also hören die einfach schon nach 17 Liedern auf?!? Vor sechs Jahren hatten sie noch zwei Alben weniger und spielten länger - zu einem Bruchteil des Preises, der diesmal auf der Karte stand. Beschiss und ein übergroßer Schatten, der sich über diese 75 Minuten legt, die eigentlich sehr sehr toll waren.

Aber ohne "Goodbye Sky Harbour" und "Table For Glasses" und ohne die göttliche Rachel Haden an Keyboards und Backing Vocals sind Jimmy Eat World auch live nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Samstag, 15. Dezember 2007

Jahrescharts 2007 [Musik]

Ich habe mich jetzt doch noch entschlossen, hier rumzubloggen. Nix gefühlsduseliges, denn das behalte ich lieber für mich (außerdem neige ich dazu, gerne mal in Selbstmitleid zu verfallen...). Nix kryptisches, denn das würde ich beim Lesen vermutlich selbst nicht mehr verstehen.

Aber da es Leute geben soll, die meine hochwertigen kiel4kiel-Artikel nicht lesen, weil sie einfach nicht bei kiel4kiel lesen (was ich gut verstehen kann...), werde ich meine Konzertberichte in Zukunft auch hier reinstellen.

Heute möchte ich die Gelegenheit aber dazu nutzen, meine Top 10 Alben und Konzerte des Jahres aufzulisten (weil ich das gerade in verschiedenen Jahrespolls von Musikmagazinen und in diversen Mails bereits erledigt habe...).

So here we go:
Meine Top10 Alben:
01 Friska Viljor - Bravo! (CD-Review / Interview)
02 Scut - This Is How It Feels When You Stumble
03 Locas In Love - Saurus
04 Biffy Clyro - Puzzle (CD-Review)
05 The Strange Death Of Liberal England - Forward March!
06 Malajube - Trompe L'Oeil (CD-Review)
07 The Mary Onettes - dto.
08 Tocotronic - Kapitulation
09 Tele - Wir brauchen nichts
10 Modest Mouse - We Were Dead Before The Ship Even Sank

Meine Top10 Konzerte:
01 Jonah Matranga + Ian Love (weltruf, 06.12.07)
02 Damien Rice + The Magic Numbers (Markthalle, 12.03.07)
03 Friska Viljor (Immergut Festival, 01.06.07)
04 Tocotronic (MAX, 18.10.07)
05 clickclickdecker (weltruf, 24.02.07)
06 Tele (Hansa48, 23.10.07)
07 Dashboard Confessional (Funkhaus Wittland, irgendwann im Mai...)
08 Aereogramme + The Magic Numbers (Markthalle, 25.02.07)
09 Bright Eyes (Columbiahalle, 26.03.07)
10 Malajube + Menomena (Uebel&Gefährlich, 19.09.07)

Und bei euch so?

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